Letztlich kann man dies aber recht einfach selbst instandsetzen. 2 linke Hände sollte man natürlich besser nicht haben :-)
Zunächst muß hierfür der Tacho ausgebaut werden. Sobald dies geschehen ist, wird der Tacho geöffnet. Hierzu die Mutter über dem Welleneingang abschrauben und den verchromten Blechring mit einem flachen Schraubenzieher oder vergleichbarem Instrument Stück für Stück aufhebeln.

Es reichen ungefähr 2/3 des kompletten Umfangs und man kann den Ring, die Deckscheibe und den schwarzen Blendring entfernen.

Nun kann man die Tachomechanik aus dem Gehäuse entnehmen.
Der eigentliche Defekt des Kilometerzählers ist dieses graue Rad (mit rotem Pfeil gekennzeichnet), welches für den Formschluss zwischen Welle und Rad lediglich geklemmt ist. Dh. die Bohrung im Rad hat eine kleinere Passung als die Welle.

Sonst sind keine weiteren konstruktive Hilfsmittel vorhanden (wie z:B. eine Rändelung). Diese "Vorspannung" in der Verbindung verliert sich aber ganz offensichtlich im Laufe der Jahre und die Welle dreht fröhlich, ohne dass sich das graue Antriebsrad bewegt.
Um diese Verbindung wieder herzustellen, muss der Mechanismus des Zählers etwas zerlegt werden.
Hierzu die Schraube, die das Schneckengetriebe festhält, lösen und die Welle entfernen.

Dies ist zwar für die Reparatur nicht zwingend notwendig, hilft aber später bei der Funktionskontrolle. (Alternativ kann man hier mit einem Akkuschrauber und passenden Vierkant den Tacho, bzw. Kilometerzähler testen ohne das man Getriebe zuvor so zerlegt hat).
Der Zugang zum defekten Rad wird nun noch blockiert durch die Welle mit den 5 kleinen Zahnrädchen. Die Welle selbst ist zur Sicherung gequetscht, so das sie nicht zu einer Seite herauswandern kann. Das ist dann z.B. mit einem Dremel so zu bearbeiten, dass man die Welle zu einer Seite herausziehen kann.

Dabei fallen einem natürlich auch die 5 kleinen Zahnrädchen entgegen. Die kleinen Racker sollte man nun besser nicht verlieren, also Obacht und Welle vorsichtig ziehen.
Da durch da bestehende Problem das graue Rad eh nicht mehr auf der Welle klemmt, bekommt man diese Welle ohne Probleme herausgezogen. Die 5 Zahlscheiben sind baugleich, spätere Einbaureihenfolge also komplett egal.

Hier dann nun der Übeltäter. Ich dachte zunächst an Kunststoffspritzguss, ist aber wohl ziemlich sicher eher Aluminium

Mit einer spitzen Zange kann nun unter recht hohem Druck der Kragen der Bohrung auf beiden Seiten enger gedrückt werden.

Zur Kontrolle, wie weit die Klemmkraft wieder hergestellt ist, einfach mal das Rad auf die Welle schieben.

Man merkt sehr schnell und deutlich, wie gut man dieses Zusammendrücken hinbekommen hat. Im Idealfall läßt sich das Rad am Ende nicht mehr rein mit der Kraft der Finger aufschieben. Man sieht an diesem Bild auch, warum ich an Aluminium glaube, denn hin und wieder rutscht die Zange etwas ab und es kommt ein silbriger Untergrund zum Vorschein.
Beim nun folgenden Zusammenbau unbedingt auf das kleine Zwischenwellenzahnrädchen achten. Das sitzt nur lose auf der Welle und hält man die Tachomechanik falsch, rutscht es im schlimmsten Fall komplett herunter und verschwindet im ungünstigsten Fall im Wohnzimmerhochflorteppich :-)

Also nun zunächst die Zahlscheiben nacheinander wieder aufstecken. Die ersten 4 gingen bei mir einzeln nacheinander, das 5te läßt sich besser in Kombination mit dem grauen Antriebsrad in Position bringen. Hat man das Rad zuvor richtig wieder in Form gebracht braucht es nach den 5 Zahlscheiben einen kleinen Hammer, um die Welle durch das Rad zu treiben. Ist man durch das Rad hindurch, noch einmal kurz die Welle ausrichten, dass sie schön mittig vor der Bohrung ist und mit gefühlvollen Schlägen die Welle komplett durchtreiben bis das Messingrad wieder am Gehäuse ansteht.

Anschließend die obere Welle mit den 5 Zahnrädchen wieder montieren.

Das ist etwas fummelig, da dort auch Zwischenpositionen der Zahlscheiben möglich sind. Also drauf achten, dass auf der anderen Seite die Zahlen auch komplett im Ausschnitt der Tachoscheibe auftauchen.

Hier ist auch der gewünschte Kilometerstand einzustellen.
Hat man diese Welle wie gewünscht erfolgreich montiert, muss man das bearbeitete Ende wieder sichern. Ich habe dazu einfach einen Tropfen Sekundenkleber benutzt. Bei dünnflüssigem Kleber ist natürlich darauf zu achten, dass man sich das Zeugs nirgendwo anders hinlaufen lässt und am Ende eventuell die schöne Reparatur selbst zunichte macht.
Wer dieses Risko vermeiden will, nimmt z.B. hier eher so etwas wie Stabilit Express (oder was auch sonst zur Verfügung steht, um das Ende der Welle wieder zu sichern.
Nun sollte sich im Idealfall auch des Rad MIT der Welle und nicht mehr AUF der Welle drehen.
Kann man kontrollieren, indem man an dem Messingrädchen dreht. Anschließend die eventuell zuvor demontierte Welle des Schneckengetriebes wieder montieren.
So repariert, kann der Mechanismus nun wieder ins Gehäuse. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Welle des Kilometerrückstellers in die dafür vorgesehene Aufnahme an der Mechanik eingeführt werden muss.

Bei der nun noch notwendigen Montage der Deckscheibe, einfach auch von hinten mit einem geeigneten Werkzeug die Kante wieder zu ondolieren.

Ist recht weich und geht ohne größere Probleme. Bitte hier keine Zange verwenden, denn die wird wohl auf der sichtbaren Seiten sonst Spuren hinterlassen.
So, und nun viel Erfolg bei der DIY - Kilometerzählerreparatur.