Einstellung Reibwert Hydrolenkung

Benutzeravatar
willies13
Beiträge: 555
Registriert: Mo 16. Nov 2015, 19:45
Wohnort: 71332 Waiblingen

Einstellung Reibwert Hydrolenkung

Beitrag von willies13 »

Hallo zusammen,
gemäß WHB soll der Reibwert am Lenkrad max. 12cmkp betragen (beim Passieren der Mittelstellung)
Einzustellen an der bekannten Schraube am Lenkgetriebe.

Mir erscheint das sehr viel.

Dabei ist die Mittelspurstange vom Lenkgetriebe abgezogen.

In anderen Worten:
Bei einem Lenkradradius von 18,5cm sind das bis zu (12cmkp/18,5cm) 650Gramm, die ich am Lenkradkranz als radiale Kraft aufbringen kann ?

Wie seht Ihr das ?
Rechne ich das was falsch ?

Grüsse; Willy
peterneuner
Beiträge: 187
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 21:11
Wohnort: D-19348 und D-14057

Re: Einstellung Reibwert Hydrolenkung

Beitrag von peterneuner »

hallo Willy,
deine Rechnung ist richtig.
Eine Bedingung/Konstante ist die Vorgabe 12 cmkg an der Nabe.
Abhängig vom Lenkraddurchmesser wird die Verstellkraft am Lenkradkranz
mit steigendem Durchmesser geringer,bei kleinerem Durchmesser größer.
Insofern braucht der ältere CS ohne hydr. Lenkhilfe ein Lenkrad mit >40 cm
Durchmesser und mit Lenkhilfe dann < 38 cm Durchmesser.
Im Fahrbetrieb mit Lenkhilfe spüren wir den Unterschied,aber wir spüren
ein langsames Nachlassen des hydr. Drucks durch Verschleiß in der Pumpe im
Laufe der Zeit kaum.
Mein CS mit Lenkhilfe hat 38 cm und ich bin immer wieder irritiert über
die zu hohe Leichtgängigkeit beim Umstieg vom E24 auf den E9.
Grüße
Peter
Benutzeravatar
willies13
Beiträge: 555
Registriert: Mo 16. Nov 2015, 19:45
Wohnort: 71332 Waiblingen

Re: Einstellung Reibwert Hydrolenkung

Beitrag von willies13 »

Hallo Peter, hallo die anderen,
ich habe nun noch etwas im web gestöbert. Der Mercedes R107 hat auch eine Kugelumlauflenkung. Deren Zielreibwert an der Lenkradnabe ist 9-12kgm.
Da ist ein ähnlicher Wert. Ich habe nun gut 10kgcm bei meinem CS eingestellt.

In Summe habe ich nun:
- spielfreie Spurstangenköpfe
- das untere Kreuzgelenk der Lenkung ersetzt (hatte leicht Spiel)
- neue PU-Buchsen an Querlenker und Schubstange (es gibt welche mit 70shore; originale Gummi haben 60shore)
- Stossdämpfer sind i.O.; verkürzte Federn "Mangold"

Es ist jetzt ganz o.k.; habe nur noch leichtes Spiel in der Lenkung.
Vielleicht müsste ich meine Ansprüche an die Technik mit Entwicklungsstand >50 Jahre etwas reduzieren.....

Grüsse; Willy
peterneuner
Beiträge: 187
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 21:11
Wohnort: D-19348 und D-14057

Re: Einstellung Reibwert Hydrolenkung

Beitrag von peterneuner »

hallo Willy,
jetzt verstehe ich erst deine Anfrage.
Ich denke aber,wenn du doch eine hydr.Lenkhilfe hast,dass das Spiel im Stillstand nicht gleich groß ist wie im Betrieb.Oder liege ich da falsch?
Gruß
Peter
Benutzeravatar
willies13
Beiträge: 555
Registriert: Mo 16. Nov 2015, 19:45
Wohnort: 71332 Waiblingen

Re: Einstellung Reibwert Hydrolenkung

Beitrag von willies13 »

Hallo Peter,
im Erleben: Das Lenkungsspiel ist von Stand/Fahren Motor an/aus unabhängig.

Und soeben gemessen:
Das Lenkungsspiel geradeaus / im Stand / sind 8mm.

Meßmethode: 38cm Lenkrad; Markierung über Klebeband aufgebracht. Meterstab an A-Säule abgestützt und dann das Lenkrad verdreht, bis sich der Widerstand signifikant erhöht.

Wäre super, wenn jemand aus dem Forum auch mal messen könnte ? Danke !

Grüsse; Willy
Benutzeravatar
willies13
Beiträge: 555
Registriert: Mo 16. Nov 2015, 19:45
Wohnort: 71332 Waiblingen

Re: Einstellung Reibwert Hydrolenkung

Beitrag von willies13 »

Hallo zusammen,
ich hatte letzte Woche das Glück mit jemand reden zu können, der früher bei ZF bei den Lenkungen gearbeitet hat.
Ich berichte hier mal über seine Einschätzungen und Erfahrungen.
Ich hatte den Punkt "leichtes Spiel in der Hydro/Kugelumlauflenkung" eingebracht.

- In der Regel sei das Spiel nicht bei den Kugeln, sondern zwischen Segmentwelle (da wo es wieder rausgeht) und der Verzahnung auf dem Kolben.
- Wenn man die mittlere Spurstange vom Getriebe abziehen würde, könnte man das leichte Spiel am Lenkhebel (>Rohrzange) feststellen.
- Segmentwelle und Kolben hätten sich im Lauf der Zeit gegenseitig eingearbeitet; vor allem in der Mittelstellung.
- Wenn man mit zu VIEL SPIEL über lange Zeit fahren würde, sei der Effekt der "Kuhle" in der Mittelstellung noch größer.
- Er sagt, löst Euch von der Einstellung auf Reibwert.
- Er sagt, dass beim Übergang von "Kuhle" (>Geradeausstellung) auf den weiteren Lenkeinschlag dann eine etwas schwerere Stelle /Peak/ kommen würde.
- Er empfiehlt die berühmte Schraube so zu justieren, dass man ein Optimum zwischen reduziertem Spiel und "Peak" findet.
- Es sei Feingefühl nötig; gut würde es gehen, wenn man das Kreuzgelenk abzieht und dann halt direkt am Lenkgetriebe "fühlt"

Ich habe das nun nicht gemacht.
Habe jetzt einfach nach vorheriger Einstellung auf Reibwert die Einstellschraube noch gut 1/8 Umdrehung angezogen und bin nun deutlich zufriedener. Auch passend zu seinen Ratschlägen.

Hier nun mal zur Diskussion und zur Doku (bevor ich es wieder vergesse)

... er bietet bedarfsweise (so lange er noch Teile hat) auch die Abdichtung von Lenkgetrieben an. Ich kann ggf den Kontakt vermitteln.

Grüsse; Willy
Antworten