Startschwierigkeiten

Frank Stgt
Beiträge: 14
Registriert: Di 4. Okt 2016, 09:27
Wohnort: Stuttgart

Startschwierigkeiten

Beitrag von Frank Stgt »

Ich habe seit vorgestern Probleme beim Starten (E9 3.0 CS Vergaser), und hoffe mir kann jemand weiterhelfen in welche Richtung ich den Fehler suchen sollte und wie ich ihn beheben kann.

Beim Anlassen tat sich gar nichts, man hört nicht einmal ein klacken vom Anlasser.
Daraufhin habe ich die Batterie (Varta 12V 56Ah 480A, gekauft 2017) nochmal über Nacht aufgeladen. Die Batterie gab am nächsten morgen leicht zischende Geräusche von sich.
Beim Anlassen passierte dann erst wieder nichts, nach ein paarmal probieren meldete sich kurz der Anlasser, verstarb dann aber wieder mit knacken. Die Kontrollleuchten im Kombiinstrument leuchten bei Zündung hell.

Daraufhin hängte ich die Batterie nochmal ans Ladegerät. Wieder machte sie die zischenden Geräusche.
Heute war beim Anlassen erst wieder Stille, nach ein paarmal probieren erwachte der Anlasser zum Leben und drehte den Motor. Dann gab es wieder ein paar Versuche bei denen sich nichts tat, und irgendwann sprang der Motor an und lief.
Ich bin dann eine Runde gefahren und es gab keine Probleme. Mir ist aber während der Fahrt aufgefallen, dass nach ca. 15 Minuten die Ladeleuchte ‚L‘ im Kombiinstrument etwas glimmte (sie leuchtet aber bei Zündung viel viel heller). Sie erlosch dann wieder, und nach weiteren ca. 5 Minuten glimmte sie wieder.
(Anmerkung: Dass die Ladeleuchte zwischendurch während der Fahrt glimmt ist mir in letzter Zeit ein paarmal aufgefallen. Ich hatte früher auch schon den Effekt, dass die Helligkeit vom Abblendlicht während der Fahrt etwas schwankt.)
Beim abbiegen in die Tiefgarage hat die Blinker-Leuchte im Kombiinstrument nicht geblinkt, sondern nur geglimmt. Den Effekt hatte ich früher auch schon, habe Kriechstrom an einer der hinteren Leuchten im Verdacht und dachte ich hätte es behoben. Es kam nur sehr selten vor.
Beim Abstellen in der Garage hat die Ladekontrollleuchte nicht mehr geglimmt, sie war dunkel.
Nach dem Abstellen des Motors war beim ein paar Startversuchen wieder Toto Hose, es passierte nichts, auch kein Ton vom Anlasser.

Ich hoffe ich konnte die Symptome gut beschreiben und jemand hat einen Tipp was ich tun muss? Batterie? Anlasser? Lichtmaschine? Spannungsregler? Kriechstrom?
Hängen die beschriebenen Symptome zusammen, oder habe ich da mehrere Probleme?

Danke für eure Tipps!!
Benutzeravatar
andilin
Beiträge: 988
Registriert: Sa 6. Feb 2016, 13:13
Wohnort: Lüneburg

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von andilin »

Hallo,
könnten massive Massebrobleme am Motorblock, bzw. Anlasser sein. Alles mal vernünftig reinigen und befestigen. Massebänder alle kontrollieren. Auch das Pluskabel am Anlasser mal kontrollieren. Besonderns das Massekabel von der Batterie zur Karosse, Anschlüsse reinigen. Das Zischen der Batterie beim Laden ist normal.
Gruß
Andi
Frosch
Beiträge: 15
Registriert: Fr 2. Okt 2020, 10:12

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Frosch »

"Helligkeit vom Abblendlicht während der Fahrt etwas schwankt."
Das ist ggf der Gleichrichter. Sitzt direkt hinter der Batterie und ist eine Standardteil das einfach und billig zu tauschen ist. Könnten auch die angenutzten Kohlen des Alternators sein. Ich würde mit dem Gleichrichter anfangen weil es so simpel ist den zu tauschen.

Dass der Anlasser nicht sauber anläuft kann auch am Zündschloss liegen. Vorschlag: mal mit WD40 fluten, ein paar mal ohne Batterie drehen und schauen ob hilft.

Drücke die Daumen!
Frank Stgt
Beiträge: 14
Registriert: Di 4. Okt 2016, 09:27
Wohnort: Stuttgart

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Frank Stgt »

Klasse, danke für die schnelle Antwort!
Schonmal gut zu wissen dass ich die Batterie ausschließen kann.

Das dicke Massekabel von Batterie zur Karosserie habe ich tatsächlich erst kürzlich ersetzt, da an dem alten einige Drähtchen gerissen waren... Dann prüfe ich mal daß das gut mit der Karosserie verbunden ist.

Gibt es eine Aufstellung der kritischen Massebänder, damit ich sie alle finde?
Benutzeravatar
Christoph, Bonn
Beiträge: 814
Registriert: Mo 30. Dez 2013, 22:08
Wohnort: Bonn

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Christoph, Bonn »

Hallo Frank,
eine venünfige Masseverbindung ist wichtig!!

Aber Du hast schon (zu Beginn Deiner Frage)

die Batterie geprüft auf:
-Ausreichend Spannung vorhanden ???
-Startleistung ausreichend abrufbar ???

die Lichtmaschine geprüft, bzw der Lichtmaschinen Regler,
-ob hier noch genug Ladespannung für die Batterie abrufbar ist ??

Falls Dir hierzu die Instrumenet fehlen, kann das ein BOSCH Dienst erledigen.

Gruß, Christoph
Frank Stgt
Beiträge: 14
Registriert: Di 4. Okt 2016, 09:27
Wohnort: Stuttgart

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Frank Stgt »

Hallo Christoph,
Danke für den Hinweis.
Ich bin mir leider nicht sicher wie ich es prüfe. Ich habe ein älteres Voltmeter und probiere damit mal erste Messungen.

Ich hoffe es wird besser wenn ich die Masseverbindung Batterie - Karosserie nochmal richtig sauber mache. Zum Bosch Dienst sollte ich dann auf jeden Fall fahren zum prüfen und eingrenzen des Problems. Mit den Startschwierigkeiten habe ich nur Angst unterwegs liegenzubleiben …

Viele Grüße,
Frank
Benutzeravatar
willies13
Beiträge: 555
Registriert: Mo 16. Nov 2015, 19:45
Wohnort: 71332 Waiblingen

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von willies13 »

Hallo Frank,
wenn während des Startvorganges die Lämpchen im Kombi an /hell/ bleiben, ist es nicht die Batterie.
- Es bleiben die elektrischen Verbindungen Plus und Masse zum Anlasser/Motor (wie von den anderen beschrieben)
- Der Magnetschalter am Anlasser (falls kein Klacken hörbar ist)
- daß der Magnetschalter zB durch ein fehlerhaftes Zündschloß gar nicht betätigt wird (wie unten beschrieben)
Der nächste Schritt wären Spannungsmessungen am Anlasser.

Die Multimeter sind heutzutage sehr günstig. Ich habe vor einigen Wochen für gut 30€ so ein Teil gekauft und es ist ok.
Kann Dir gerne einen Link schicken.

Die anderen Effekte deuten auf Frühindiaktionen weiterer Themen wie zB Lima Kohlen hin.

Viel Erfolg.

Grüsse; Willy
Benutzeravatar
andilin
Beiträge: 988
Registriert: Sa 6. Feb 2016, 13:13
Wohnort: Lüneburg

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von andilin »

Hallo,
ob es an der Masse von der Karosse zum Motor ist, kannst du einfach prüfen. Kabel vom Starthilfekabel an Minus Batterie und an eine gute metallische Verbindung am Motor klemmen. Dann Starten. Wenn das Problem genauso ist, dann hat es daran nicht gelgegen. Dann das gleiche von Minus Batterie zur Karosse.
Gruß
Andi
Benutzeravatar
Michael aus Köln
Beiträge: 105
Registriert: So 19. Jul 2020, 10:03

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Michael aus Köln »

Hallo

Die Batterie ist zwar unwahrscheinlich, aber völlig ausschließen kann man die natürlich nicht.

Bitte mal messen:
Batterie ohne laufenden Motor: Sollte ca. 12 Volt Spannung bringen.
Batterie bei laufendem Motor (mit einer Drehzahl etwas über dem Standgas): Sollte zwischen 13,8 und 14,2 Volt bringen. Ist das nicht der Fall geht es in Ríchtung Lichtmaschine und Regler.

Bei allen Startversuchen die beschriebene verbesserte Masse durch ein Starthilfekabel zwischen Batterie Minus und metalischer Stelle am Motor herstellen. Wenn das was bringt, hast du das Masseproblem identifiziert.

Das Licht darf beim Drehen des Anlassers dunkler werden, danach im Standgas und Fahrbetrieb aber nicht!

Und halt alle Kabelverbindungen, auch am Anlasser und Lichtmaschine prüfen, evtl. reinigen / schleifen und wieder gut festziehen.

Das Zündschloss (Zündanlasschalter/ZAS) ist ein empfindliches Teil am 3,0. Hier kann die Ursache liegen, wenn der Anlasser mal gar nichts von sich gibt, und mal normal mitspielt.

Aus meinen Unterlagen ergibt sich:
Farben ZAS (Zündanlassschalter)
Rot = Dauerplus Zuleitung Sicherung 6 / Klemme 30
Lila = Stufe 1 Sicherung 7
Grün Stufe 2 Sicherung 8 / Klemme 15
Schwarz = Startstellung / Anlasser an Extraleitung / Klemme 50

Bild
Blick von unten bei demontierter Verkleidung unter der Lenksäule

Achtung: Falls es ein Automatikfahrzeug ist, gibt es noch ein Anlassersperrrelais, das verhindert, dass bei eingelegter Fahrstufe, der Anlasser arbeitet.

Ne schöne Jrooß

Michael
Frank Stgt
Beiträge: 14
Registriert: Di 4. Okt 2016, 09:27
Wohnort: Stuttgart

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Frank Stgt »

Hallo zusammen,

herzlichen Dank für all die hilfreichen Tipps! Ich habe heute einiges geprüft, und denke dass es tatsächlich am Zündanlassschalter liegen könnte.
  • Mein alter Multimeter hat leider nur einmal kurz ausgeschlagen, und ab dann keine Spannungen mehr gemessen. Daher konnte ich die empfohlenen Spannungstests nicht durchführen.
  • Massekabel von Batterie an Karosserie Befestigung blank geschliffen und gesäubert. Hat keine Besserung gebracht.
  • Masseprüfungen mit Starterkabel an Batterie Minus und Motor und danach an Karosserie hat jeweils nichts gebracht.
  • Kabel am Anlasser auf Sitz geprüft - sie saßen fest.
  • Ich habe dann mit dem Schlüssel im Zündschloss gewackelt, und wenn man Schlüssel rein drückt beim Starten, hat sich tatsächlich der Anlasser gemeldet. Allerdings war die Batterie zu schwach um den Motor zu starten (dabei hatte ich sie doch erst am Dienstag geladen?!). Also ist möglicherweise doch die Batterie defekt, oder die Lichtmaschine?
  • Dann Zündschloss kräftig mit WD40 geflutet, und mit Hilfe von Starthilfekabeln und mit Drücken des Schlüssels in das Zündschloss sprang der Motor tatsächlich an.
  • Längere Fahrt war wieder problemlos. Am Anfang glimmte wieder die Ladeleuchte im Kombiinstrument. Hin und wieder blieb beim Blinken die Blinkerleuchte im Kombiinstrument dunkel, der Blinker außen blinkte vorne und hinten aber einwandfrei. Als ich in der Dämmerung das Abblendlicht einschaltete erlosch die Ladeleuchte und blieb für den Rest der Fahrt dunkel. Die Helligkeit des Abblendlichts schwankte manchmal wieder etwas.
  • Nach dem Abstellen des Fahrzeugs in der Garage startete ich erneut, mit Drücken des Schlüssels ins Zündschloss funktionierte es. Die Batterie wurde während der Fahrt also geladen, also funktioniert die Lichtmaschine doch?!
Sieht also so aus als wäre tatsächlich das Zündschloss bzw. der Zündanlassschalter das Problem. Das Zündschloss wackelt in der Tat auch etwas wenn man den Schlüssel darin bewegt.
Was kann ich dafür tun? Kann man den ZAS ohne das Zündschloss tauschen?

Die anderen Probleme werden dadurch wohl nicht gelöst, ich tausche dann auf jeden Fall den Gleichrichter. Den gibt's tatsächlich gerade bei W&N im Angebot, genauso wie einen AT-Anlasser. Zufall oder Schicksal? Egal, ich denke ich bestelle sicherheitshalber auch den Anlasser (wobei mir vor dem Einbau graust, man kommt ja nur schlecht dran und muß wohl auch die Vergaserbrücke demontieren …).

Es soll die kommenden Tage ja noch weiter schön bleiben, dann probiere ich es nochmal, und hoffe dass er auch wieder anspringt …

Danke für eure super Hilfe und viele Grüße,
Frank
Benutzeravatar
willies13
Beiträge: 555
Registriert: Mo 16. Nov 2015, 19:45
Wohnort: 71332 Waiblingen

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von willies13 »

Hallo Frank,
würde mal ein paar Dinge sanieren; so dass Du wieder auf einen vernümftigem Stand kommst.
- wenn Du an die volle Batterie eine 12V 55W Birne hängst<, sollte diese grob xxAh/4,5A brennen.
Also zb 45Ah Batterie so grob 10h.
Wenn Du da erheblich drunter bist > Batterie.
- Multimeter wie gesagt für gut 30Euronen.
- Dann kannst Du messen, ob die Spannung vom Zündschloß am Anlasser ankommt oder net.
Ebenso ob die Batterie vernünftig lädt (>13,6V)
- Ich vermute, dass es nicht der Gleichrichter oder Regler ist (wenn die Kontrollleuchte ztw. glimmt)
Würde mal die Bürsten und Schleifring in der Lima kontrollieren. Für <5o€ gibts das incl Lager.
- Anlasser auf Verdacht ? .. wenn Du den hinteren Ansaug wegmachst, würde ich nachher die Vergaser synschronisieren.
Grüsse; Willy
Benutzeravatar
Michael aus Köln
Beiträge: 105
Registriert: So 19. Jul 2020, 10:03

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Michael aus Köln »

Hallo Frank

"Was kann ich dafür tun? Kann man den ZAS ohne das Zündschloss tauschen?"

Soweit ich mich erinnere kannst du Zündschloss und ZAS trennen.

...

Es gibt dann noch weitere Möglichkeiten den ZAS als Übeltäter eindeutig zu prüfen.

ZAS sollte man als Neuteil besorgen, weil sie zu häufig defekt sind. Das Teil scheint nicht die Krönung der Ingenieurskunst zu sein...

...

Bitte trotzdem ein kleines Multimter besorgen und beim Fummeln an der Elektrik Batterie zeitweise abklemmen...

Ne schöne Jrooß

Michael

DA wo "..." sind, stehen Infos, die ich aus Sicherheitsgründen lieber nicht öffentlich posten möchte. Den kompletten Beitrag ohne diese Kürzungen habe ich dir als Mail geschickt...
Benutzeravatar
Tommy75
Beiträge: 502
Registriert: Mi 5. Mär 2014, 20:23

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Tommy75 »

Hallo, ich hatte ähnliche Probleme und es war ein Teil des ZAS defekt (erinnere mich an eine Madenschraube & das nach demontage des elektroteils selbst der schwarze Kunststoffanschluss nicht mehr stabil zu befestigen war)

zur Prüfung empfiehlt sich auch kurzzeitig die beiden Anschlüsse am Schalter zu überbrücken

Habe mir dann temporär einen externen Schalter zum starten montiert: Haussicherung - nur nicht vergessen den Hebel wieder zurück zu bewegen ;-)

Wenn ich mich recht erinnere gibt es 2 unterschiedliche ZAS.

Gruß Thomas
DSC04957.JPG
DSC05538.JPG
Frank Stgt
Beiträge: 14
Registriert: Di 4. Okt 2016, 09:27
Wohnort: Stuttgart

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Frank Stgt »

Hallo zusammen,
Gestern wollte ich bei dem herrlichen Wetter nochmal prüfen ob er anspringt und eine Runde drehen. Wenn ich den Zündschlüssel reindrücke geht der Anlasser – es liegt also am wackeligen Zündschloß.
Leider war die Batterie wieder zu schwach zum Anlassen. Ich hängte sie daher wieder über Nacht ans Ladegerät. Heute mittag wollte ich es dann wieder probieren, beim Anlassen gab es einen heftigen Knall, und die Batterie ist explodiert!

Bild

Nachdem ich den Schock verdaut habe stellen sich wieder viele Fragen:
  1. War die Batterie defekt, oder kann das passieren wenn die Batterie einfach so überladen wird (Ich kaufe auf jeden Fall ein moderneres Ladegerät das das Überladen vermeidet).
  2. Offensichtlich hat es beim Anlassen gefunkt, so dass sich das gebildete Knallgas entzündet hat. Sieht so aus als wäre der Funke am Pluspol gewesen (die Batterie ist am Pluspol aufgeplatzt) – ist das ein Indiz für die vorher geschilderten Elektronikprobleme, oder ist es normal dass es an der Batterie funkt?
  3. Kann die Explosion weiteren Schaden in der Bordelektrik verursacht haben, kann ich einfach eine neue Batterie kaufen und die wieder anschließen und den Motor anlassen? Oder kann da weiterer Schaden entstehen?
Vielen Dank für eure Einschätzungen!
Viele Grüße,
Frank
Benutzeravatar
Christoph, Bonn
Beiträge: 814
Registriert: Mo 30. Dez 2013, 22:08
Wohnort: Bonn

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Christoph, Bonn »

Hallo Frank,
wie ich Dir schon in Beitrag 5 geschrieben habe:
Die Ladespannung in Volt hat nix mit der Startleistung in Ampere einer Batterie zu tun !!

Eine Vernünftige Prüfung der Startleistung, und das geht nicht mit einem Voltmeter, (denn das mißt nur die Spannung von 12 Volt) hätte die Explosion verhindert. Hier hilft auch wie erwähnt ein Boschdienst.

Darauf bist Du gar nicht eingegangen, wolltest sogar profilaktisch bei W&N einen Anlasser bestellen. (Wozu ??)
Jetzt willst Du ein Ladegerät kaufen (wozu ??)
--> C-Teck MXS5 Batterie Jogger wäre die richtige Wahl.
Wenn alles wieder läuft und wenn das Coupe in der Garage steht.
Auch auf die Tips der anderen Kollegen bist Du nicht eingegeangen, läds weiterhin die olle Batterie.....

Nix für ungut aber das hört sich alles nicht "sattelfest " an, Deine Elektronik Kenntnisse.....

Ich würde mal endlich das Zündschloß ersetzten.
Eine neue Batterie kaufen
Und dann zu Wekstatt Deines Vertrauens oder zum Boschdienst.
Zündschloss ersetzten, Batterie rein, Lima und Regler prüfen, ggf Anlasser prüfen.

Viel Erfolg, Christoph
Benutzeravatar
willies13
Beiträge: 555
Registriert: Mo 16. Nov 2015, 19:45
Wohnort: 71332 Waiblingen

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von willies13 »

Hallo Frank,
falls wie auch immer Säure aus der Batterie ausgetreten ist,
würde ich das möglichst rasch mit Wasser abspülen.
Säure verätzt Dir zumindest den Lack.
Gruß; Willy
Benutzeravatar
andilin
Beiträge: 988
Registriert: Sa 6. Feb 2016, 13:13
Wohnort: Lüneburg

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von andilin »

Hallo Frank,
mach es so, wie Christoph geschrieben hat.
Ich gehe auch davon aus, dass die Batterie im Inneren einen Kurzschluss hatte. Der durch die plötzliche starke Stromabnahme beim Starten das Knallgas vom Laden entzündet hat. Wieviel Power hat denn dein Ladegerät? Und besorge dir ein Batterie-Erhaltungs-Gerät, z.B.wie das von Christoph vorgeschlagene. Ja, und reinige bloß umgehend dein Motorraum etc..
Gruß
Andi
Frank Stgt
Beiträge: 14
Registriert: Di 4. Okt 2016, 09:27
Wohnort: Stuttgart

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Frank Stgt »

Hallo zusammen,

vielen Dank wieder für die schnellen Antworten! Anbei kurz Rückmeldung, insbesondere zu Christophs kritischen Anmerkungen:

Ich bin in der Tat kein Elektrik-Experte. Ich bin auch kein Automechaniker. Ich habe aber viel Freude an alter Technik, habe deshalb seit über 20 Jahren meinen 3.0 CS, und versuche soweit möglich zu verstehen wie er funktioniert und mir selbst zu helfen. Deshalb wende ich mich hier auch an euch um Tipps von erfahrenen Enthusiasten zu bekommen wenn ich nicht weiter weiss.

Leider hat der Mechaniker meines Vertrauens seine Werkstatt aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben, so dass ich da zur Zeit auf mich alleine gestellt bin. Den Tipp mit dem Bosch Dienst hatte ich sofort umgesetzt und einen Bosch Dienst in der Nähe angerufen. Der meinte er könnte mir helfen, wollte das Auto aber für 2 Tage zum durchmessen. Das war mir zu lang. Für den Aufwand war ich wohl auch aus Mangel an Erfahrung zu naiv, und hatte eher mit 2 Stunden als mit 2 Tagen gerechnet, und wollte gerne dabei sein und ihm über die Schulter schauen…. Daher wollte ich es erstmal selber mit euren Tipps und (neuem) Multimeter angehen. Das hätte aber Zeit gehabt bis zum Frühjahr wenn es wieder wärmer ist, über den Winter wird er eh kaum bewegt.

Auf die Tipps von dir und den Kollegen bin ich in den Beiträgen 4,6 und 10 eingegangen, habe darin auch sehr dankbar für die Hinweise die Ergebnisse meiner Prüfungen aufgeführt. Sorry wenn ich das nicht gut genug zum Ausdruck gebracht habe. Dank eurer Tipps konnte ich die Startprobleme auf das Zündschloß / den ZAS zurückführen. Wenn ich den Schlüssel beim Starten ins Zündschloß reindrücke funktioniert es – das wurde ja gestern auch bewiesen. Damit habe ich erstmal einen Workaround. Das Zerlegen und Beheben wollte ich im Frühjahr angehen, wenn es etwas wärmer ist, und ich das Auto auch rausstellen kann und besseres Licht habe. Ganz großen Dank nochmal an Michael und Thomas für die detaillierten Hinweise!
Das Zündschloß zu ersetzen möchte ich so weit wie möglich vermeiden, da ich damit wohl auch einen neuen Zündschlüssel brauche? Von dem her möchte ich erstmal schauen ob ich das wackeln so in den Griff bekommen kann. Den ZAS ersetze ich dann bei der Gelegenheit.

Ich habe aus keinem der Beiträge entnommen, dass die 3,5 Jahre alte Batterie ein Problem ist. Die „olle Batterie“ habe ich geladen weil sie nicht genug Saft hatte um den Anlasser zu starten. Das Auto stand wieder 2 Wochen seitdem ich es das letzte mal bewegt hatte, und es war schon recht kalt. Bisher hatte das Laden der Batterie auch geholfen. Ein neues Ladegerät kaufe ich deshalb, weil das wahrscheinlich 20 Jahre alte noch nicht über die Elektronik und Überladungsschutzfunktionen der modernen von z.B. CTEK oder fritec verfügt, und ich die Batterieexplosion auf das falsche Laden zurückführte. Wenn die Prüfung der Startleistung die Explosion verhindert hätte, dann mache ich das auf jeden Fall mit dem neuen Multimeter mit der neuen Batterie – nicht dass mir die auch noch um die Ohren fliegt.

Danke auch für die Hinweise zur Batteriesäure. Auto und Garagenboden habe ich gestern sofort mit viel Wasser gereinigt.

Viele Grüße und nochmal Danke für eure Unterstützung.
Frank
Benutzeravatar
PiRho
Beiträge: 260
Registriert: Do 20. Okt 2016, 13:47

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von PiRho »

Frank Stgt hat geschrieben: So 29. Nov 2020, 10:30 ...
Das Zündschloß zu ersetzen möchte ich so weit wie möglich vermeiden, da ich damit wohl auch einen neuen Zündschlüssel brauche? Von dem her möchte ich erstmal schauen ob ich das wackeln so in den Griff bekommen kann. Den ZAS ersetze ich dann bei der Gelegenheit.
...
Danke auch für die Hinweise zur Batteriesäure. Auto und Garagenboden habe ich gestern sofort mit viel Wasser gereinigt.
Hallo Frank

Zwei Bemerkungen:
- Es gibt wahrscheinlich Möglichkeiten, ein neues Zündschloss auf Deinen Schlüssel passend umzubauen - frage das Forum ...
- Viel Wasser hilft sicher gegen Säure, Seifenwasser hätte zudem den Vorteil, alkalisch zu sein.

Gruss

Peter
Frosch
Beiträge: 15
Registriert: Fr 2. Okt 2020, 10:12

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Frosch »

Würde noch den Gleichrichter machen. Wenn der kaputt ist, lebt die Batterie nicht lange ...
Benutzeravatar
Christoph, Bonn
Beiträge: 814
Registriert: Mo 30. Dez 2013, 22:08
Wohnort: Bonn

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Christoph, Bonn »

Frank Stgt hat geschrieben: So 29. Nov 2020, 10:30
Ich habe aus keinem der Beiträge entnommen, dass die 3,5 Jahre alte Batterie ein Problem ist. Die „olle Batterie“ habe ich geladen weil sie nicht genug Saft hatte um den Anlasser zu starten. Das Auto stand wieder 2 Wochen seitdem ich es das letzte mal bewegt hatte, und es war schon recht kalt. Bisher hatte das Laden der Batterie auch geholfen. Ein neues Ladegerät kaufe ich deshalb, weil das wahrscheinlich 20 Jahre alte noch nicht über die Elektronik und Überladungsschutzfunktionen der modernen von z.B. CTEK oder fritec verfügt, und ich die Batterieexplosion auf das falsche Laden zurückführte. Wenn die Prüfung der Startleistung die Explosion verhindert hätte, dann mache ich das auf jeden Fall mit dem neuen Multimeter mit der neuen Batterie – nicht dass mir die auch noch um die Ohren fliegt.

Sorry, aber Du willst es nicht verstehen.
Startleistung (mit deinen Worten "Saft für den Anlasser") bekommst Du NICHT mit Batterie Laden hin.
Das ist ein mechanisches Problem der Batterie !!! (Blei, Säure, Kurzschlussfestigkeit)

Dementsprechend auch nicht mit Multimeter messbar sondern mit einem Gerät zum Messen der Startleistung
(hier gibt es nur Startleistung vorhanden, oder Batterie Schrott, auch ggf nach 3 Jahren)
z.B. hier mit:
https://www.amazon.de/ANCEL-Batterietes ... 9750859973
Frosch
Beiträge: 15
Registriert: Fr 2. Okt 2020, 10:12

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Frosch »

Hier noch ein Bild zum Gleichrichter AKA Spannungsregler. Wenn das Licht hell und dunkel wird wie Du im 1sten Post beschreibst, dann kann der die Ursache sein.

Wenn er hinüber ist, dann wird die Batterie ständig mit pulsierender Spannung geladen, was sie dann vorzeitig altern lässt. Je nachdem wie lange Du das Problem schon hast und wieviel Du gefahren bist, kann es schon sein dass Deine Batterie nach 3,5 Jahren icht mehr gut ist. Dann ist der Startvorgang auch "saftlos".

ET kostet um die 40EUR und kann selbst eingebaut werden (plug and pray). Mich persönlich stört mittlerweile dass das Blech so neu aussieht. Würde nun wohl die Hülle umrüsten.

Neue Batterie kann auch fällig sein wie oben erwähnt.
20201130_125434.jpg
Benutzeravatar
Gerhard
Beiträge: 1456
Registriert: Fr 7. Feb 2014, 13:21

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Gerhard »

Hallo Frosch

Bitte denk bei deinen Beiträgen, dass wir hier nicht im Chat sondern im E9 Forum sind. Ein freundliches Hallo und ein schöner Gruß sind immer gerne gesehen.

Du schreibst nun zum zweiten mal, dass der Spannungsregler ein Gleichrichter ist. Der Gleichrichter sitzt doch aber in Form einer Diodenplatte in der Lichtmaschine. Oder liege ich da jetzt total falsch? Hab schon viele Lichtmaschinen überholen lassen, da stand immer Diodenplatte auf der Rechnung :-) Meinen Elektronikkenntnissen nach, haben wir eine Wechselstromlichtmaschine, wo der Wechselstrom in der Diodenplatte zum Gleichstrom gerichtet wird.

Gruß Gerhard
Benutzeravatar
willies13
Beiträge: 555
Registriert: Mo 16. Nov 2015, 19:45
Wohnort: 71332 Waiblingen

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von willies13 »

Hallo zusammen,
die Diodenplatte sitzt bei den Drehstromlimas in der Lima. Die Jungs; genannt Dioden; haben den job
den erzeugten Wechselstrom in einen Gleichstrom umzuwandeln.

Und dann ist es so, dass die erzeugte Spannung der Lima von der Drehzahl abhängig ist.
(man erinnere sich: U ist proportional zur Steigung (=1.Ableitung) der Änderung der magn. Feldstärke)
Um die Batterie und das Bordnetz mit der richtigen konstanten Spannung zu versorgen gibt es dann den Regler.
Und der ist ja nicht doof. Er verbrät nicht unnötig Leistung in Form von Wärme.
Nein; er steuert den Erregerstrom (der macht das elektr. Feld) der Lima in der Intensität.

Bei unseren schönen Coupes sitzt der Kollege Regler noch separat.

Hier ganz gut beschrieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Laderegler

Grüsse; Willy
Frosch
Beiträge: 15
Registriert: Fr 2. Okt 2020, 10:12

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Frosch »

Guten Abend

Danke für die Aufklärung. Da hatte ich klar viel zu viel Halbwissen! Werde in Zukunft meine Beiträge entsprechend anpassen.

Den Beru AG 0190005024 Generatorregler gibt es für knapp 17 EUR bei dem grossen Versandhaus dass nach dem grossen Fluss benannt ist.

Ich hatte die Probleme, die der Themenersteller beschrieben hat, ebenfalls und habe versucht meine Lösung rüber zu bringen.

Liebe Grüße
Frank Stgt
Beiträge: 14
Registriert: Di 4. Okt 2016, 09:27
Wohnort: Stuttgart

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Frank Stgt »

Hallo zusammen,

herzlichen Dank wieder für die Tipps, das Teilen eigener Erfahrungen und die ausführlichen und hilfreichen Erklärungen. Toll was man hier alles lernt!

Den BERU Spannungsregler habe ich direkt zusammen mit der Batterie (diesmal 52Ah statt 56Ah) bestellt. Bei der Wahl der Batterie hat mir eine andere Diskussion hier im Forum sehr geholfen, auch da habe ich viel gelernt :-)
Bei dem Spannungsregler gefällt mir auch mein 'altes' Bosch-Gehäuse besser, aber schlimmer geht immer: Es gibt noch einen von Hella, aber da steht wohl auch noch dick "Made in China" drauf.
Nach dem heutigen Wintereinbruch werde ich mit dem Einbau und den weiteren Prüfungen wohl noch etwas warten (müssen).

Ich hatte gestern dann auch gleich nochmal mit Seifenwasser nachgespült. Hoffe dass mit der Explosion und der Säure keine weiteren Schäden entstanden sind.

Viele Grüße,
Frank
Sharky
Beiträge: 35
Registriert: Mo 27. Jun 2016, 11:02

Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Sharky »

Hallo Frank,
für mich klingt das möglicherweise nach mehreren verschiedenen Fehlern.
Allerdings ist es komplett sinnlos ohne ein vernünftiges Multimeter zu arbeiten. Massefehler und auch andere Fehler lassen sich durch das überbrücken verdächtiger Bauteile zumindest einschränken.
Eine zischende Batterie hätte ich niemals nochmal verbaut, aber möglicherweise ist auch dein Ladegerät ungeeignet gewesen für die Batterie.
Eine glimmende Ladekontrolle zeigt immer eine Differenz zwischen Bordnetz und Ladeleistung der Lima an. Also Keilriemen zu lose oder eben keinen Grip. Oder Kohlen tot, oder Laderegler reicht die Rente ein. Oder Limawicklung defekt.
Ein Massefehler lässt sich simpel zumindest überlisten, eins der 2 Starthilfekabel direkt vom Massepol der Batterie and den Motor anlegen. Wenn es dann besser wird ist wohl die Masse schuld. Geht schneller als alles auseinanderfummeln und reinigen.
Den Zas kann man auch brücken: vom Pluspol der Batterie mit einem dünnen Kabel direkt an das Steuerkabel vom Anlasser. Oder direkt am Anlasser vom dicken Plusanschluss auf den kleinen gehen. Auch hier: wenn es dann läuft, kann man gezielter weitersuchen.
Einen groben Test der Batterie kann man mit einem Multimeter schon machen: Multimeter an die Batteriepole, jemand anders startet: wenn die Spannung sofort unter 10 Volt geht dürfte die Batterie platt sein. Aber obacht! Ein toter Anlasser mit zuviel Stromaufnahme kann auch die Ursache sein.
Interessanter als die nackte Messung der Lima auf Ladeleistung ist die Messung der Vorzeichenumkehr. Das wird aber eigentlich erst bei echt hartnäckigen Fällen nötig.
Elektrik ist nicht so kompliziert wie oft beschrieben wird, und an einem Auto dieser Zeit schon gar nicht. Es erfordert nur eine gewisse Systematik.
Alles wird gut, Gruß, Werner
Antworten