Abschaltventil INAT Vergaser 3.0 CS

awohlmann
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Abschaltventil INAT Vergaser 3.0 CS

Beitrag von awohlmann »

Hallo,
Der Motor meines 3.0 CS reagiert mit steigender Drehzahl, wenn ich mit Bremsenreiniger auf das Abschaltventil sprühe. Das passiert bei beiden Vergasern. Ich vermute daher, dass hier die Vergaser Falschluft saugen. Daher habe ich die Abschaltventil ausgebaut und Fotos gemacht. Ich habe bei einem Ventil auch das Gewinde nachgeschnitten (linkes Ventil auf dem Foto mit beiden Ventilen), in der Meinung ich könnte es dann weiter in den Vergaser hineinschrauben. Aber auch das hat nichts gebracht, die Falschluft blieb. Kann es sein, dass das Abschaltstück (vorne in Messing) zu lang ist, so dass es im Vergaser vorne ansteht und deshalb das Gewinde nicht dichtet? Das gesamte Abschaltventil (inkl. Elektroanschluss) ist ca. 73 mm lang. Der vordere Messingteil ist ca. 9 mm lang.
Ich habe die beiden Ventile jetzt ausgebaut und die Öffnung mit einem Blindstopfen abgedichtet. Allerdings schlägt der Motor beim Abstellen jetzt manchmal kurz nach, was mich stört. Deshalb würde ich gerne wieder die Abschaltventile einbauen. Kann mir jemand die originalen Maße des Ventils nennen?

Danke für eure Hilfe
Alfred
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luc
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Re: Abschaltventil INAT Vergaser 3.0 CS

Beitrag von luc »

Hallo Alfred,

ist denn sichergestellt, dass der Bremsenreiniger nicht auf Umwegen ordnungsgemäß, also von oben, in den Vergaser gelangt? Ist der Luftfilter montiert?

Dies nur als Hinweis, fiel mir einfach auf.

Grüße Luc
awohlmann
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Re: Abschaltventil INAT Vergaser 3.0 CS

Beitrag von awohlmann »

Hallo Luc,
Beim Test war der Luftfilter demontiert. Wir haben sehr genau darauf geachtet, dass wir nur unten auf das Ventil gespritzt haben. Es könnte natürlich auch die Dichtung unten Falschluft zulassen, aber diese wurde beim Vergasereinbau neu gegeben und sollte daher dicht sein.
LG Alfred
Schumacher
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Re: Abschaltventil INAT Vergaser 3.0 CS

Beitrag von Schumacher »

Hallo Alfred
Die Falschluft saugt er sich an den Vergaserflanschen und nicht an den Ventilen. Da helfen auch nur neue Dichtungen nichts. Die Vergaser müssen abgebaut werden die 4 Stehbolzen raus das Vergaserzwischen Teil muß ab und dann alle Dichtflächen auf eine Touchierplatte mit feinen Schmiergelpapier abgezogen werden

Viele Grüße
Friedrich
peterneuner
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Re: Abschaltventil INAT Vergaser 3.0 CS

Beitrag von peterneuner »

guten Tag Alfred,
ich möchte den Hinweis von Friedrich nicht vollkommen als Ursache ausschließen.Wenn das so wäre,dann mußt Du komplett demontieren und ggf. die DRosselklappenplatine vermutlich beidseitig planen.Vorher solltest Du an jedem Vergaser alle 4 Muttern an den Stehbolzen/je Vergaser ganz unten auf Festsitz MODERAT nachziehen.
Ich würde raten,vorerst die Ursache Falschluft vom Gewinde der LL-Abschaltventile zu prüfen und ggf.auszuschließen.
Du mußt wissen,dass deine Fotos eine Ausführung mit langem Vorbau am Ventilkopf zeigen.Das sind Ventile der neueren Generation von INAT 35/40 mit Umgemisch.Zu der Zeit um 1972 wurde eine zusätzliche flexible Abdichtung auf das Gewinde geschoben , die es vorher nicht gab,um die Dichtung vollkommener zu machen.Ich verwende bei meinen Überholungen grundsätzlich Dichtungen,weil es die früher nicht gab, egal ich die kurze oder lange Form Ventil verwende.Es muss nur die Länge der Gummidichtung geändert werden.Wenn Deine Vergaser mal früher überholt wurden,hat der "Spezi" keine Dichtungen verwendet.Die fehlen bei Dir.
Das Problem mit Dichtung will ich nicht verschweigen: Man darf die LLAbschaltventile max. nur mit unter 1mkp festziehen,weil sonst der Dichtungskopf verbiegt.(Das ist ohnehin über 90% das KO Kriterium für die teuren und nicht mehr neu zu beziehenden Teile)wenn man Gummidichtungen verwendet,muss die Länge so gewählt werden,dass bei Montage zuerst der Gummi am Platinenflansch anliegt, und dann erst der Ventilkopf im Vergaser in Berührung mit seiner Bohrung in der Platine kommt und dann erst die geringe Drehmomentbefestigung erfolgt.
Du mußt Dir den Benzinfluss so vorstellen: es erfolgt ein durch die Gemischregulierschraube für Leerlauf weitergeleiteter Unterdruck in einen Raum der Platine in den der Ventilkopf bündig eingeschraubt ist.Das Ventil öffnet elektrisch über den Zündstrom und der Unterdruck setzt sich vom LL-Abschaltventil in einen zweiten Raum der Drosselklappenplatine über Bohrungen und über weitere 2 Platinen nach oben im Vergaser fort.Dort sind die wichtigen Leerlaufdüsen und Luftdüsen zur Gemischaufbereitung.Das Leerlaufsystem ist bei unseren Vergasern ein extra Bestandteil.Also ein Vergaserteil für sich.Es benötigt also den erforderlichen Unterdruck um Benzin mit Luft im Gemisch auf komplizierten Wegen in die Drosselklappenplatine zu befördern.Wenn in diesem System an einer Stelle falsche Luft durch Ansaugen über eine zu kurze dichtende Gewindelänge kommt,gibt es Leerlaufprobleme,bis hin zu Übergangsruckeln.
Anbei zwei Fotos.Eine Dichtungsinstallation mit einer normalen Scheibe und einer Gummischlauchdichtung passender Länge im montierten Zustand an einem meiner überholten Vergaser.Und ein zweites Foto mit einer Passhüle (original) und zusammengesteckten O-Ringen mit passender Länge.Versuch mal Dein Glück!
Zuvor erst prüfen,ob die Ventile auch tatsächlich elektrisch öffnen.
Gruß
Peter
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awohlmann
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Re: Abschaltventil INAT Vergaser 3.0 CS

Beitrag von awohlmann »

Schumacher hat geschrieben: Fr 4. Aug 2023, 10:19 ... Hallo Alfred
Die Falschluft saugt er sich an den Vergaserflanschen und nicht an den Ventilen. ....
Hallo Friedrich,
danke für deinen Hinweis.
Da wir nach Entfernen der Abschaltventile beide Bohrungen mit Blindstopfen dicht gemacht haben und der Test mit dem Bremsenreiniger jetzt keine Veränderung mehr anzeigt, schließe ich daraus, dass die Falschluft nicht bei den Dichtflächen des Drosselklappenteils in den Vergaser eintritt. Denn dann würde der Bremsenreiniger Test jetzt noch immer Drehzahlunterschiede anzeigen. Aber vielleicht verstehe ich da was nicht ?
Grüße
Alfred
Schumacher
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Re: Abschaltventil INAT Vergaser 3.0 CS

Beitrag von Schumacher »

Hallo Alfred
Doch Du verstehts alles richtig. Ich verstehe nur nicht das der Motor vorbei an den Gewinden Falschluft saugen kann. Das habe in meiner langen Praxis so noch nie gehabt. Ich werde das mal demnächts an meinen Fahrzeug testen

Viele Grüße
Friedrich
awohlmann
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Re: Abschaltventil INAT Vergaser 3.0 CS

Beitrag von awohlmann »

Hallo Friedrich,
das kann ich mir auch nicht erklären, aber wenn du den - übrigens für mich SEHR wertvollen - Beitrag von Peter liest, dann muss es ja wohl einen Sinn gehabt haben, dass BMW später zusätzlich zu den Distanzen für die Länge auch noch Dichtringe (Gummi oder Metall) vorgesehen hat ?

Nur zum besseren Verständnis noch die folgende kleine Vorgeschichte:

Der Wagen lief eigentlich sehr gut, nur hatte er zu wenig CO - 0,3 bis 0,4 (normal kämpft man eher mit dem Gegenteil !) und war bei der Gasannahme etwas bockigt (hatte sozusagen "ein Loch"). Da wollte ich schon die Vergaser zur Komplettrevision geben, aber dann meinte mein Mechanikerfreund, bevor wir das tun, sollte man eine einfache "Dichtprüfung" (Bremsenreiniger) machen, weil er vermutete, dass der geringe CO-Wert eventuell durch Falschluft verursacht sein könnte. Also vorsichtig mit Bremsenreiniger alles besprüht und da stellte sich heraus, dass der untere Teil der Vergaser irgendwo Falschluft saugte.
Zuerst habe ich die Muttern der Stehbolzen kontrolliert - alle fest
Dann habe ich versucht, direkt auf die obere und untere Seite des Drosselklappenteils zu sprühen - leichte Drehzahlveränderung
Danach direkt auf das Abschaltventil gesprüht - stärkere Drehzahlveränderung (!)
Da eine Zerlegung des Drosselklappenteils keine Kleinigkeit ist, haben wir zuerst die Abschaltventile herausgeschraubt und die beiden Borhrungen mit je einem Blindstopfen versehen. Falschluft war (so gut wie) weg.
So entstand die Geschichte mit den Abschaltventilen.

Interessantes Detail am Rande: Beim Herausschrauben der Abschaltventile war uns natürlich nicht klar, dass es sich hier um falsche Ventile (mein Fahrzeug hat Vergaser ohne Umgemisch) handelt, und dass bei diesen die Dichtung (wie auf Peter's Fotos) fehlte (!). unsere Vermutung war, dass die Messingköpfe irgendwann vom Vorbesitzer neu gemacht wurden (sahen sehr neu aus) und dadurch die Ventile insgesamt zu lang seien, wodurch das Gewinde nicht abdichtet. Also das Gewinde nchgeschnitten, aber dann haben wir festegestellt, dass dies nichts bringt, weil man das Ventil nicht weiter hineinschrauben konnte. Also der Verdacht, dass das Messingteil zu lang sei (an eine zusätzliche Dichtung haben wir nicht gedacht).
So entstand überhaupt erst dieser Beitrag.

@Peter:
Danke Peter, ich melde mich dazu noch später (muss das alles erst einmal verarbeiten) schließlich bin ich hier Lehrling in dem Metier.
LG Alfred
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willies13
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Re: Abschaltventil INAT Vergaser 3.0 CS

Beitrag von willies13 »

Hallo zusammen,
noch eine kleine Ergänzung:
Luft (hier) oder heisses Motoröl drückt sich leider zu gerne entlang von Gewindegängen.
Dichtmittel auf die Gewindegänge löst das Problem im allgemeinen /
ist aber hier wegen dem Risiko einer Verunreinigung des Ventils völlig ungeeignet.
Grüsse; Willy
awohlmann
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Re: Abschaltventil INAT Vergaser 3.0 CS

Beitrag von awohlmann »

Hallo Peter,
vorerst herzlichen Dank für deinen ausführlichen Beitrag, durch den ich mein Wissen bezüglich INAT Vergaser wieder erweitern konnte.

Wie ich schon geschrieben habe, bin ich ziemlich sicher, dass die Falschluft über die Abschaltventile eintritt. Also möchte ich das Problem auch dort lösen.

Dazu habe ich jetzt folgende Fragen:

1. Du schreibst, ich habe die Abschaltventile für Umgemisch, meine Vergaser sind aber ohne Umgemsich. Kann das zukünftig ein Problem geben oder kann ich meine Ventile weiter - natürlich mit einer entsprechenden Länge und Dichtung - weiter verwenden?
Die Ventile selbst arbeiten elektrisch perfekt.
2. Wenn möglich bitte ein Foto von den Ventilen, wie sie für Vergaser ohne Umgemisch richtig sind, einstellen - danke !
Vielleicht ergibt sich ja irgendwann die Möglichkeit solche zu finden?
3. Gibt es einen qualitativen Unterschied zwischen den beiden unterschiedlichen Formen der Abdichtungen (aus deinen Fotos)?
Mir persönlich würde die Variante aus Foto-1 (mit originaler Passhülse und O-Ring) besser gefallen, weil ich denke, dass diese besser dichtet?
Ist so eine intutive Meinung von mir.
4. Wo bekomme ich die Passhülse und den O-Ring (denke, der muss ja aus benzinfestem Gummi sein?)?
5. Kann ich die auch bei dir kaufen?

Nochmals vielen Dank und
liebe Grüße
Alfred
peterneuner
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Re: Abschaltventil INAT Vergaser 3.0 CS

Beitrag von peterneuner »

guten Abend Alfred,
kurz und knapp geantwortet:
1) das mit dem "Umgemisch" war nur eine naheliegende Vermutung von mir,weil BMW etwa mit dem Erscheinen vom E9 mit 3,0 l Motor auch die Umgemischvergaser eingesetzt hat.Aber es gab auch eine Anfangsperiode wo die Vergaser der ersten Generation eingesetzt wurden.So wie Deine Vergaser. Die verwendeten LL-Abschaltventile waren aber in jenen Zeiten meines Wissens immer die gleichen.Wenn Du Deine Ventile wieder einsetzen möchtest,allerdings unbedingt mit einer neuen Dichtung,und dann muss auch noch so viel Gewindelänge zum sicheren Greifen bleiben.
2) ich habe ein Foto mit "kurzer" normaler Nase weiter oben eingestellt.Das Mass von Gewinde bis Düsenspitze beträgt 9,0 mm. Wenn Du Deine vorh. Ventile verwendest ,so mußt Du wissen,dass nur ein Teil der Gewindelänge im Vergaser greift,weil vorne das Ventilteil eben länger ist und innen der Sitz im Vergasergehäuse gegeben ist . Warum es diese unterschiedlichen Ventile gibt,weiss ich nicht.Du hast weiter oben von Eigenbau geschrieben? Im Übrigen gab es eine Unmenge verschiedener Formen und Maße und vorallem mit unterschiedlichen Bohrungen vorne von Pierburg für div. Kfz.Solltest Du mal das Glück haben ein Ersatzventil am Markt zu ergattern,dann achte darauf, dass die Bohrung vorne mit 2,5 mm stimmt.Das ist dort im Originalteil auch graviert
3)die Abdichtungsformen können verschieden sein.Die originale BMW Lösung ist die mit dem zyl. Gummi in dem Passhülsengehäuse aus Blech.Da musst Du ,wie gesagt, auf die Länge des Gummis achten.Die Lösung mit der Passhülse und den div. hintereinandergeschalteten O-Ringen ist mein Rezept.
Ich verwende selber auch die Lösung (siehe mein Foto) mit der passenden kleinen Scheibe und einem zyl.auf Länge geschnittenen Gummi aus benzinfestem Schlauch,weil es die Passhülsen nicht mehr gibt.Da musst Du eben kreativ werden.
4) im Internet suchen
5) ich verkaufe keine Einzelteile,nur überholte Komplettvergaser
Viele Grüße
Peter
peterneuner
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Re: Abschaltventil INAT Vergaser 3.0 CS

Beitrag von peterneuner »

hallo Willy,Dein Vorschlag im Gewindegang bei zu wenig Gewindelänge zu dichten ist m.E. auch möglich,zB. mit Loctide mittelfest,das man später noch immer wieder zerstörungsfrei lösen kann .Viell. hat das schon mal jemand so gemacht,wenn kein Platz für Gummidichtung bleibt
Gruß
Peter
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